Bambini-Runde 2005
Kleine Bälle, kleine
Spieler, großer Sport
16 Teams (Jahrgang 93 und jünger) ermittelten an drei Turniertagen die Bambinimeister
im Bezirk. Die beste Mannschaft stellte am Ende der TSV Bietigheim I, der beste
Einzelspieler war Dean Steinle vom TSV Untermberg. Die Kids leckten an den Turniertagen
Blut am TT-Sport. Einer der Mitorganisatoren war Gerd Rittmann von TSF Ditzingen.
Gleichzeitig betreute er dabei drei Teams von seinem Verein. Stress sei es nicht,
meinte er, so eine Veranstaltung mitzuorganisieren, in der Sieben- bis Zwölfjährige
mehr oder weniger diszipliniert den Schläger schwingen und in der Halle immer
wieder die gleichen Fragen stellen, wie etwa: "Wie muss ich im Doppel stehen?"
"Wann komm ich endlich dran?" Der Ditzinger Abteilungsleiter kümmerte sich sehr
gerne um den allerjüngsten Nachwuchs. Denn für Rittmann war die Bambinirunde
erneut eine hervorragende Gelegenheit, die unerfahrenen Schützlinge aus seinem
Verein behutsam an den Wettkampfsport heranzuführen. "Die meisten, die bei uns
inzwischen in der U 15-Konkurrenz auf Punktejagd gehen, machten ihre ersten Wettkampferfahrungen
bei den Bambini-Meisterschaften", erklärte er. Ähnlich positiv bewertete Alfred
Schüle vom SV Iptingen den Wettbewerb. Der Jugend- und Abteilungsleiter meinte:
"Das ist der optimale Einstieg für meine Spieler. In der regulären Verbandsrunde
wären sie wohl in einer U 15- Mannschaft hoffnungslos überfordert gewesen. Gegen
13-14 jährige konkurrieren zu müssen, die schon einige Jahre Erfahrung im aktiven
Tischtennissport hinter sich haben, kann mit der Zeit frustrierend werden." Der
dritte und letzte Wettkampftag für die 16 gemeldeten Mannschaften fand nun am
23. April in Steinheim statt. Hauptverantwortlich für die Organisation war wieder
Stefan Kubelj. "Es ist eine Freude mit anzusehen, wie die Kids an diesen Tagen
Blut lecken," sagte der Breitensportbeauftragte des Bezirks. In der Tat, viele
konnten es nicht erwarten, bis sie endlich an die Platten durften. Kubelj wünschte
sich allerdings, dass sich im nächsten Jahr noch mehr Vereine im Bezirk zur Bambinirunde
anmelden. Für die kleinen Jungs und Mädels ging es dabei auch in diesem Jahr
scheinbar um alles. So zum Beispiel für den neunjährigen Vincent Hess von Sersheim,
der nach misslungenen Schlägen mit beiden Füßen kräftig gegen den Boden stampfte,
als hätte er damit die Platten zum Einsturz bringen wollen, oder für die Nr.1
von Bietigheim Paul Gottschick, der nach dem geglückten Einzug seines Teams ins
so genannte "Final-Four" in Steinheim energisch die Fäuste ballte. Boris Becker
wäre bei diesem Anblick vor Neid erblasst. Derart bierernst nahmen es die erfahrenen
Betreuer wie beispielsweise Schüle und Rittmann natürlich nicht. Man ließ es
schon mal zu, wenn sich die Spieler während der Sätze unerlaubter Weise gegenseitig
coachten. Und wenn einer der jungen Schiedsrichter nicht alles im Griff hatte,
wurde darüber hinweggeschaut, es sei denn, die Spieler regelten die Unstimmigkeiten
nicht unter sich selbst. Welches Team hatte am Ende gewonnen? Der TSV Bietigheim
I setzte sich im Finale mit 4:3 gegen den TSF Ditzingen I durch. Paul
Gottschick besorgte den entscheidenden Schlusspunkt für sein Team. Als bester
Spieler wurde der siebenjährige Dean Steinle vom TSV Untermberg ausgezeichnet,
der gleichzeitig auch jüngster Akteur des Wettbewerbs war. Als zweitjüngster
Spieler der Top 10 wurde Moritz Zils vom TV Großbottwar II ebenso mit
einem Pokal bedacht. Bestes Mädchen der Runde war Selin Urgurlu vom TSF
Ditzingen III. Gewinner waren jedoch am Ende beinahe alle: die Betreuer, der
TT-Sport und die Spieler sowieso.
(Bericht von Daniel Kurfiss)